Wælleschletzer-Chronik

1979–1988 | 1989–1998 | 1999–2008 | 2009–2018 | Seit 2019

Von Markus Flatt

Schon lange wollte ich die Chronik unserer Clique etwas schriftlich zusammenfassen. Endlich ist es mir nun gelungen. Ich möchte mich schon jetzt für allfällige grammatikalische Schreibfehler entschuldigen. Aber denken Sie daran, nur wer nicht schreibt, macht keine Fehler.

Als ich 1978 das erste Mal Fasnacht bei einer kleinen Clique (Halbschueclique) machen durfte, hat mir das sehr gut gefallen. Motiviert durch diesen Umstand habe ich bei uns im Tambouren- und Pfeiferverein der Stadt Zürich gefragt, wer bei einer Cliquengründung mitmachen würde. Schnell waren sechs Kolleginnen und Kollegen bereit, mit mir eine kleine Clique zu gründen. Eine selbstgebastelte «Schtäggeladärne» aus massiven Kirschenholz wurde von mir bemalt und für die Fasnacht 1979 zurechtgemacht. Die Marschprobe wurde bei einem Kinderfasnachtsumzug in Zürich-Albisrieden in klassischen Waggiskostümen durchgeführt.

Leider gab es bei der Anmeldung beim Fasnachtscomité etwas Probleme. Die Tatsache, dass unsere Clique aus Zürich kam, hatte zur Folge, dass uns das Comité, mit der Begründung einer geografischen Grenze (zwischen Zürich und Basel), nicht zulassen wollte.

Trotzdem haben wir dann die «Route» in Angriff genommen. Leider bekamen wir die begehrte «Zugsblaggette» in diesem Jahr aus den oben erwähnten Gründen nicht. Die Fasnacht 1979 wurde aber trotzdem für unsere kleine Gruppe zu einem grossen Erfolg. Es war so schön, dass wir 1980 wieder dabeisein wollten.

Dieses Mal habe ich unsere Clique beim Comité durch unsere Basler Adresse (Grossvater) angemeldet. Es hat geklappt und so sind wir dann hochoffiziell mit neun Pfeiferinnen und Pfeifern, zwei Tambouren und zwei Vorträblern in Pierrot- bzw. Harlekinkostümen am Cortège mitgelaufen. Die begehrte«Zugsblaggette» erhielten wir mit grossem Stolz vom Basler Fasnachtscomité. Das Cliquensignet habe ich im Übrigen bereits zu dieser Zeit von Hand auf jedes Infoschreiben, Anmeldungen und Dankesschreiben aufgezeichnet. Das Computerzeitalter war für mich noch nicht aktuell.

Unsere kleine Clique hat sich nach diesem Erfolg auch 1981 wieder für die kommende Fasnacht vorbereitet. Mit dem Sujet «G81» (Anspielung auf die G80) sind wir als blaue und rote «Glauns» an der Fasnacht «gelaufen». Mittlerweile waren wir bereits zehn Pfeiferinnen und Pfeifer. Unsere zwei Tambouren haben uns wieder mit drei Vorträblerinnen und Vorträbler begleitet.

An dieser Stelle möchte ich einmal meine Kolleginnen und Kollegen mit Namen vorstellen.

Im Vortrab: Dr Niggi Jundt, dr Jürgen Kluge, dr Eric Cornut …

bei den Tambouren: Dr Hampe Feltscher und dr Fritz Rohr …

und bei den Pfeiferinnen und Pfeifern: Dr Markus Flatt, d' Elisa Gonser, d'Agnes Husi, dr Charly Blunschli, s'Trudy Mantel, d'Marianne Brunner, d'Susanne Zeugin, dr Markus Zeugin, dr Rolf Freiburghaus und dr Fritz Elmer.

Es sei auch erwähnt, dass Fritz Elmer in den ersten Jahren für die meisten «Schtäggeladärne» von den Wælleschletzern das Sujetdesign und deren Umsetzung übernommen hat.

Natürlich gibt es bei so vielen Kolleginnen und Kollegen auch einmal zwischenmenschliche Probleme. Andere Ansichten zu Kostümen oder Sujets etc. Um diesem Umstand etwas Rechnung zu tragen, haben wir jeweils nach der aktuellen Fasnacht eine sogenannte «Chropfleerete» eingeführt. Hier wurden alle anstehenden Probleme miteinander besprochen und Lösungen für die Zukunft gesucht. Ich glaube, dass dies sicher zum langen Bestehen unserer Clique beigetragen hat.

Auch die folgenden Jahre waren die Wælleschletzer an den einzelnen Fasnachten vertreten.

1979: Vorbeigelaufen ohne Anmeldung beim Comité

Die Tambouren in wunderschönen Harlekin- und die Pfeifer in Pierrotkostümen.

1980 mit dem Sujet «Au die Glaine wänn emol avo»

Mit schönen Waggiskostümen haben wir die erste offizielle Fasnacht beim Comité bestritten.

1981 mit dem Sujet «G81»

G80 war ein voller Erfolg. Nur was heisst G80 (Grün80). Deshalb haben wir G81 ausgespielt. G81 für «Glaun 81». Der ganze Zug war in «Glaunkostümen» unterwegs.

1982 mit dem Sujet «E glungene Ueli»

Eine wunderbare Farbenpracht. Sind wir doch alle als verschieden farbige «Uelis» gelaufen. Diesmal auch mit 3 Tambouren.

1983 mit dem Sujet «Jetzt könne mer en ändlig dr Waggis»

Das erste Mal mit vier Vorträblern, vier Tambouren und elf Pfeiferinnen und Pfeifern. In diesem Jahr haben wir auch eine Vereinheitlichung der «Kopfladärne» eingeführt.

1984 mit dem Sujet «Duschhandel»

Endlich hat es nun auch bei den Wælleschletzern einen Tambourmajor. Max Kuhn aus Brugg ist unser Basilisggenbrunnen. Die Pfeiferinnen und Pfeifer sind auf stattliche zwölf angewachsen.

1985 mit dem Sujet «E luschtige dumme Peter»

Hier darf erwähnt werden, dass diese Kostüm wohl das schönste war, was die Wælleschletzer je präsentiert haben.

1986 mit dem Sujet «Mensche wie Du und yych»

In Anspielung auf eine originelle Werbung der Migros mit den Royals sind wir im Migroslook gelaufen. An dieser Fasnacht haben wir das erste Mal eine grosse «Ladärne» mitgeführt. Werni Dalcher sei hier auch wieder speziell erwähnt, da er zu dieser Zeit unser "Ladärnekinschtler" war. Auch für das Larvendesign und deren Ausführung war er verantwortlich. Die kreative Art von Theres und Werni Dalcher haben die Clique wieder massgebend geprägt.

Natürlich seien hier auch die vielen kleinen «Helferlein» erwähnt: Elisa Gonser, Elisabeth Lampart und Antoinette Pfeiffer bei den Kostümen, Kurt Lampart bei der Herstellung von speziellen Accessoires. Auch für die Lagerung unserer Cliquenutensilien dürfen wir die Gastfreundschaft von Kurt Lampart in Anspruch nehmen. «E härzligs Danggscheen an alli!»

1987 mit dem Sujet «S'het solang's het»

Der Basler Zeitung (Minou) ihre Sonderaktionen, welche immer schon nach kurzer Anlaufphase eine «Seifenblase» waren, haben wir als Aufhänger genommen. Wieder ein sensationelles Kostüm. Die Tambouren als «Bebbi», der Major als Wurst und die Pfeiferinnen und Pfeifer als «Bebbene».

An dieser Fasnacht sind wir mit 14 Pfeifferinnen und Pfeiffer aktiv dabeigewesen. Unsere Kostüme waren so schön, dass wir in der Spezialausgabe von «B wie Basel» bildlich aufgeführt wurden. Ein weiterer Verdienst unserer Kostümkommission.

1988 mit dem Sujet «Käfer fyr Basel»

Die Pfeiferinnen und Pfeifer als Käfer, die Tambouren als Münchner Leuen und der Major als Frau Frey. Werni Christener hat ab diesem Jahr den Platz von Max Kuhn eingenommen. Sein exquisites Schuhwerk in Form von Pumps sei hier noch erwähnt.

1989 mit dem Sujet «10 Joor Fasnacht»

Das erste Jubiläum für unsere Clique. Mit einem klassischen Kostüm (die alti Dante) haben wir dieses Jubiläum gefeiert. Leider war das teure Kostüm nicht so herausgekommen, wie wir uns das vorgestellt haben. Das erste Mal auswärts geschneidert und an allen Ecken und Kanten nicht gepasst. Schade.

1990 mit dem Sujet «Bla(i)gg Out»

Wieder wunderschöne Kostüme in Form von Vögeln. Werni Christener musste wegen eines Rückenleidens pausieren und wurde von Jürg Trachsel vertreten. Unsere Clique hatte einen hervorragenden Auftritt.

1991 mit dem Sujet: «Mägg blybbt Mägg oder dr Chinees isch bees»

Die Clique präsentierte sich wieder in farbenprächtigen Kostümen. Der Major war ein BigMac, die Tambouren waren Chinesen und die Pfeiferinnen und Pfeiffr präsentierten sich als «Fastfoodamerikaner».

Hier sei auch einmal erwähnt, dass Markus Flatt fast alljährlich für den mitgeführten «Fasnachtszeedel» verantwortlich war. Elisa Gonser, aber auch Antoinette Pfeiffer haben dies als Vertretung ebenfalls übernommen.

1992 mit dem Sujet «Hooli Gass – Gärbergass»

Dieses Jahr konnte sich jeder der Pfeiferinnen und Pfeifer kreativ betätigen. Das Grundkostüm wurde vogegeben und die einzelnen Larven und Accessoires wurden jeweils selbst angepasst. Der Major als Bauchef Tell und der grosse Vortrab in diesem Jahr waren dann die Krönung dazu.

1993 mit dem Sujet «Mer zittere um unseri Schoggi»

Das Sprünglisujet kam besonders gut bei den Fasnachtsbesuchern an. Ob Pfeifer, Vortrab, Major oder Tambouren – alle waren auf «Liebe» eingestellt.

1994 mit dem Sujet «Mir sinn Gescht am Reeschtigraabefescht»

Der Major alls «Röschtibüggs», die Tambouren als Romandweinbauern und die Pfeiferinnen und Pfeifer als «Härdöpfel». Eine schöne, aber für die Pfeiferinnen und Pfeifer auch eine etwas «beissende» Angelegenheit mit dem Jutestoff.

1995 mit dem Sujet «Mir Spaare»

Alle sind auf dem Spartripp. Wir machen mit und rüsten uns Kostümmässig dementsprechend aus. Der Vortrab in Rot, die Tambouren in Grün und die Pfeiferinnen und Pfeifer in Gelb. Die Sparschweine auf den Larven zeigen unseren Sparwillen.

1996 mit dem Sujet «Sälbschtverwirggligung»

Ein Sujet, das jedes Cliquenmitglied zur eigenen Kreativität auffordert. Drei verschiedene Violett-Farben sind der Grundstein für jedes Kostüm. Der Major ist das Phantom der Opera – natürlich auch in violett. Es war für alle Wælleschletzer sehr motivierend, da man(n)/ frau seinen/ihren eigenen Kostümwunsch umsetzen konnte.

1997 mit dem Sujet «Kommerziade»

Das ganze spielt auf die Olympiade an. Die Tambouren waren die bestechlichen Schiedsrichter, die Pfeiferinnen und Pfeifer die gedoppten «Sportschäsperli», unser Major war der hochmotivierte Fernsehreporter (Thurnheer) und der Vortrab waren die Radioreporter.

1998 mit dem Sujet «E GENials Sujet»

GENmanipulierte «Individien». Wieder ein brisantes, der Zeit entsprechendes Thema.

1999 mit dem Sujet «Noochwugs im Zolli oder s'Affetheater ums Delifon»

20 Joor Wælleschletzer. Wer hätte das gedacht. Durch Höhen und Tiefen sind wir nun bereits am zweiten Jubiläum. Natürlich wieder mit einen aktuellen Sujet zum Thema «private Telefonanbieter».

2000 mit dem Sujet «Sunnefinschternis»

Milleniumsjahr oder eben die Sonnenfinsternis, welche ganz besonders war. Dies inspirierte uns zu diesem Sujet.

2001 mit dem Sujet «kelte@voltablatz.bs/fasnacht»

Bei der Sanierung des Voltaplatzes in Basel hat man einen Teil von einem Keltendorf entdeckt. Um die Ausgrabungen nicht zu gefährden, konnte längere Zeit nicht mehr an der Sanierung weitergearbeitet werden. Da der Voltaplatz ein sehr stark verkehrstechnisch frequentierter Platz ist, hat es bei der Bevölkerung deshalb grossen Unmut gegeben. Die Verantwortlichen haben deshalb extra eine Info-Website für diese Ausgrabungen aufgeschaltet, um die Bevölkerung zum aktuellen Stand zu informieren.

2002 mit dem Sujet «Das Joor git's glaini Wælleli»

An der Generalversammlung 2001 von der Clique, haben einige aktive Wælleschletzer ihren Austritt bzw. Übertritt in den Passivstand bekanntgegeben. Die Problematik bestand darin, dass einige unserer Clique zu einer befreundeten Clique übertreten wollten. Es wurde sogar vom Fussionieren gesprochen. Die Abstimmung hat aber ergeben, dass nicht alle aktiven Wælleschletzer einer Fussion zugestimmt haben. So waren es am Schluss noch vier Pfeiferinnen und Pfeifer, ein Tambour, unser Major und zwei Vorträbler, welche die diesjährige Fasnacht zusammen geniessen wollten.

Das Sujet wurde diesem Umstand angepasst und dementsprechend ausgespielt. Die grosse «Ladärne» wurde wieder durch eine «Schtäggeladärne» getauscht und in der Kleinformation der Cortége bestritten. Zum grossen Erstaunen aller ging das excellent gut. Wir haben unser schönstes Goschtym nocheinmal zu Schau getragen. Allgemein sei zum Schluss noch erwähnt, dass die Wælleschletzer immer ein Sprungbrett für andere Cliquen gewesen sind. Zum Beispiel wechselten zwei Tambouren im Lauf der Jahre zur Breo-Clique, ein Pfeifer wechselte zur Gundeliclique, eine Pfeiferin wechselte zu den Gundeli-Gumsle, ein Pfeifer wechselte zur Olympia-Clique und zwei Pfeifer/innen wechselten zur Giftschnaigge-Clique. Dies war nie ein Diskussionspunkt, da solche Chancen einfach wahrgenommen werden müssen.

2003 mit dem Sujet «Roosigi Zuekunft oder es goht wieder uffwärts»

Der Bundesrat und allen voran Pasqual Couchepin geben immer wieder an Pressekonferenzen bekannt, dass es mit der schweizer Industrie bergauf geht. Das Problem ist nur, dass es der Industrie gar n2004 mit dem Sujet: Mer maches wie im Bundeshuus und spiele Scharivari usicht gut geht und laufend Konkurse angemeldet werden (Swissair etc.).

2004 mit dem Sujet «Mer maches wie im Bundeshuus und spiele Scharivari us»

Der Sujettitel sagt alles. Im Bundeshaus krämert jeder etwas herum. Jeder macht was er/sie will. So haben auch wir uns das gesagt. Jeder/es kommt mit seinem schönsten «Goschtym» an die Fasnacht.

2005 mit dem Sujet «Räge, Räge Drepfli – im Bahnhof schifft's uf's Kepfli»

Der Basler Bahnhof wurde einer Renovation unterzogen. Zugleich wurde eine Passerelle für die Bahngäste gebaut. Als der ganze Bahnhof umgebaut war, haben die Verantwortlichen und auch die Bahngäste bemerkt, dass das Dach nicht dicht ist und es deshalb hineinregnete.

2006 mit dem Sujet «D'Handballpräss frisst zem Zoobe – die feine Sändwitsch vo de Schwoobe.»

An der europäischen Handballmeisterschaft wird die Presse mit Sandwiches von einem ausländische Detaillisten (Fa. Hieber) versorgt, weil die örtlichen Grossdetaillisten wie Migros oder Coop nichts geben wollten. Dies sorgte für ein grosses Medienecho. Ein etwas umstrittenes Sujet.

2007 mit dem Sujet «(S)Auguscht»

Es hatte letztes Jahr wettermässig einen ganz schlechten Sommer erwischt. Es regnete fast täglich und man(n oder frau) konnte den Sommer gar nicht richtig geniessen.

2008 mit dem Sujet «S’böggelet im Bundeshuus»

Die SVP hatte im letzten Jahr eine eine Wahlkampagne und wählte auf ihren Plakaten das Motiv einer Schafherde, bei welcher in der Mitte ein schwarzes Schaf weidete. Dazu kam noch, dass der Bundesrat Christoph Blocher (SVP) von der vetreingten Bundesversammlung abgewählt wurde. Also Zündstoff par excellence!

2009 mit dem Sujet «Botellón oder mir sinn VOLL motiviert»

In Zürich hat ein Internetaufruf für ein Botellón auf der Blatterwiese zum totalen Fiasko geführt! Die Stadregierung konnte, trotz der enormen Einwände seitens des Gemeinderates, nichts dagegen machen und musste hinterher die Aufräumkosten vollumfänglich übernehmen.

2010 mit dem Sujet «Mir mässe unseri 30-jöhrige Fasnachtsgen»

Im 30. Jubiläumsjahr der Wælleschletzer knüpfen wir an das 100-Jahr-Jubiläum des Fasnachtscomités an. Dieses hat ein Tram so umgestaltet, dass der Fasnachtsbesucher darin seine Fasnachtsgene messen kann.

Da haben wir uns gedacht, dass wir ebenfalls unsere 30-jährigen Fasnachtsgene auf der Strasse messen. Die ganze Clique läuft «klassisch im Schwarz/Weiss-Look». Unser Tambourmajor ist unsere «Alti Dante», welche auch unser Cliquensignet verkörpert. Alle Tambouren, Pfeifer und Vorträbler laufen in traditionellen Kostümen.

2011 mit dem Sujet «Buur ledig suecht»

Es werden im Moment auf mehreren Fernsehkanälen Landwirte (Bauer) an die Frau gebracht bzw. verkuppelt. Die Pfeifer waren heiratswillige Frauen und die Tambouren die verliebten Bauern.

2012 mit dem Sujet «Nuttenmode»

Die Mode für die Mädchen und jungen Frauen ist dermassen «nuttig», dass die Wælleschletzer dies zum Anlass für ihr Sujet genommen haben. Die Pfeifer sind alle kleine Nutten und ein Zuhälter. Die Tambouren sind alles Nutten und der Tambourmajor ist der Zuhälterchef.

2013 mit dem Sujet «Uusbruch us em Wooghof»

Bereits zum zweiten mal haben es Gefängnisinsassen im Gefängnis Waaghof geschafft, mit relativ einfachen Mitteln auszubrechen. Die Wælleschletzer fanden dies schon fast peinlich und haben deshalb diesen Ausbruch zum Sujet genommen. Die Vorträbler, Pfeifer und Tambouren waren die Ausbrecherkönige. Der Tambourmajor war der gestresste Oberwärter.

2014 mit dem Sujet «Mir lauffe hindedri»

Die Wælleschletzer haben wieder einmal ein Cliqueninternes Sujet ausgewählt. Das erste Mal hatten wir ein Majorettli als Tambourmajor und wir Vorträbler, Pfeifer und Tambouren haben sie Scharivarimässig begleitet. Das Spiel fand fast gar keine Beachtung, dafür unser Majorettli. Auch das Fasnachtscomité hatte seinen Spass mit ihr. ;-))

2015 mit dem Sujet «Dr Haafegraane in Ziri»

Die Wælleschletzer haben wieder einmal ein Sujet aus Zürich ausgewählt.

In Ziri schtooht am Uufergschtai
vo dr Limmat ganz ellai
e Haafegraane uff drey Bai.
Dä roschtig Huffe wott - herrjeh - usser Ziri niemer meh!

Pfeifer und Tambouren laufen als Limmat und haben den Hafenkran auf dem Kopf. Der Tambourmajor ist eine Meerjungfrau.

2016 mit dem Sujet «Ziri griesst d'Romandie oder mir beärdige die zwaiti Landessprooch»

Die Fasnacht 2016 geht als Guerilla-Fasnacht in die Geschichte der Wælleschletzer ein. Die Clique beschloss mangels Spielfähigkeit, 2016 nicht an der Fasnacht teilzunehmen. Ein kleines Grüppchen hat sich dem Beschluss unter dem Motto «Fasnacht um jeden Preis» widersetzt und trotzdem teilgenommen.

Als Sujet diente der Sprachenunterricht an unseren Schulen. Die Diskussionen darüber, welche Sprachen an unseren Schulen gelernt werden sollen, klaffen weit auseinander.

Der Vortrab beerdigt im Sarg unsere zweite Landessprache. Die Pfeifer und Tambouren sind «gleerigi Schieler, wo nimmi wisse, was sie jetz leere solle».

2017 mit dem Sujet «D'Chineese im Aamarsch»

Die Wælleschletzer haben haben sich Gedanken über die dauernden Übernahmen von Firmen im europäischen und vor allem im Schweizer Sektor durch die Chinesen gemacht.

Die Pfeifer und Tambouren sind kaufwütige Chinesen und der Tambourmajor ist Frau Helvetia.

D'Chineese sinn e-n'emsigs Volgg, ihry Wirtschaft – glaar e Erfolg,
drumm wänn sy expandiere und au z'Basel inweschtiere.
D'Syngenta soll - me aahnt's mit Bange
au an dere Misere hange.
Au d'Bangge mache do frisch frehlig mit
mir Wælleschletzer findes nyt dr Hit.

2018 mit dem Sujet «Ungeziefer macht nid faiss»

Mit ihrem Sujet leisteten die Wælleschletzer ihren Beitrag zur Diskussion über Nutzen und Ekel vor dem Essen von Insekten.

Wär Hunger liidet, weiss:
Ungeziefer macht nid fäiss,
sälbscht dr Deyfel in dr Not
frisst Fliege anschtatt Butterbrot.

2019 mit dem Sujet «Uns schellt's scho sit 40 Joor»

Die Wælleschletzer jubilieren zusammen mit dem REX-Kartoffelschäler, welcher 70 Jahre alt wird. Dazu machen sich die Wælleschletzer Gedanken zum Thema Umwelt, Krieg, lokale Meldungen und allerlei Schlagwörter, die uns alle kurzzeitig erschrecken lassen – und in ein paar Tagen ist alles wieder vergessen.

D'Pfiffer und Damboure sind erboste Menschen, bei denen die «Schelferete» mit den schlimmen Meldungen und Schlagwörtern am Goschdym herunterhängen. Unsere Tambourmajorin ist der König. Der Vortrab hat eine leuchtende, geschälte Erde dabei und «schellt's extrem».

Auf dem Zeedel heisst es:

Bim Brexit kits kai Durchbruch,
im Kino lauft der Wolggebruch,
bi de Kie stimme-mer ab iber dr Hornabbruch,
und kolleggtiv styyre-mer uff dr Zämmebruch.

2020: Die Nichtfasnacht

Der Bundesrat hat die Fasnacht wegen der Corona-Virus-Pandemie abgesagt. Die Clique traf sich am Sonntag in der Buchhandlung Ganzoni laternenlos zum «Ypfyffe», was schlussendlich zum «Yysinge» oder «-Lalle» wurde. Da sich die Wælleschletzer an die Vorgaben des Regierungsrates hielten, fanden für für die Clique keine weiteren fasnächtliche Aktivitäten mehr statt. Die nicht Fasnacht hat die Wælleschletzer zusammengeschweisst. Es war ein einmaliges Erlebnis, das eines klar machte: Der Fasnachts-Virus ist stärker als der Corona-Virus!

2021: Kein Sujet

Coronabedingt konnte leider auch die Fasnacht 2021 nicht stattfinden.

2022 mit dem Sujet «... findet si statt oder nit?»

Die Basler Fasnacht hat stattgefunden, aber ohne Cortège. Die Waelleschletzer sind «Charivari» gelaufen und haben beide «Stäggeladärne» im Vortrab gehabt. Entsprechend dem Wunsch des Fasnachtscomités haben die Wælleschletzer auch sehr aktuell einen Fasnachtszeedel zum Sujet erstellt.